Ein Wörterbuch füllt eine Lücke
"Unentbehrlich" für Familienforscher in Bayern und Österreich
Von 1.mo bis zythopoeus reicht
Reinhard Riepls Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und
Österreich, 18.000 Stichworte, ergänzt durch Maße und Münzen. Wörterbücher
gibt es viele, braucht man da noch eins? Offenbar ganz dringend: Fünf Monate
nach der ersten erscheint im Mai bereits die zweite Auflage.
"Ich hab mich immer mehr darüber geärgert, dass ich den ganzen
Schreibtisch voller schlauer Bücher stehen hatte, und trotzdem häufig nirgends
fand, wonach suchte" erzählt Riepl. Mehrere Regalmeter Sprach-Lexika für
viele tausend Mark sammelten sich in seinem Arbeitszimmer an, aber immer noch
gab es Begriffe, die er nirgendwo erklärt fand - oder nicht so, wie er es gern
gehabt hätte: "Ich ärgere mich auch oft, wenn in einem Wörterbuch ein
Begriff mit einem anderen hochgestochenen Begriff erklärt wird, möglichst
natürlich einem Fremdwort, das man auch nochmals nachschlagen muss - so man
kann. Das war mir ebenfalls ein Anliegen, wirklich einfache, klare Erklärungen
zu geben."
Die lassen dann auch tiefe Einblicke in die Kulturgeschichte oder alte
Handwerkstechniken zu. Etwa wenn sämtliche Vorgänge der Flachsbearbeitung
einschließlich aller dafür benötigten Werzeuge mit den alten Begriffen erklärt
werden. Oder wenn man unter dem Stichwort "abhausen" liest: "Ein
Anwesen wegen hoher Verschuldung aufgeben müssen. Von abh. sprach man i.d.R.
dann, wenn der Besitzer selbst dafür verantwortl. war, z.B. wegen Müßiggang
("Unfleiß" u./oder Trunksucht), s.a. Gant, verderben,
Abschlaipf".
Neben den Dialektausdrücken enthält das Wörterbuch auch lateinische Begriffe
und Ortsnamen, genealogische Fachausdrücke und altes Amtsdeutsch. Die
Stichworte werden durch viele Querverweise verknüpft, was dem Wörterbuch
lexikalische Qualitäten veleiht. Einen genauen Überblick bietet Riepl unter http://home.t-online.de/home/R.Riepl/woerterb.htm;
Links führen zu zwei Rezensionen (eine von einem Stadtarchivar) sowie zu rund
30 Wörterbuch-Seiten als PDF-Datei zum Probelesen.
Ein sehr erfahrener bayerischer Familienforscher mit fundierten
Sprachkenntnissen brachte in seiner Rezension der ersten Auflage zwar einige
Kritikpunkte vor und nannte manche andere Möglichkeit der Systematik. Letztlich
kommt aber auch er zu dem Schluss: "Wer Kirchenbücher, Briefprotokolle,
Grund- und Steuerbeschreibungen, Gerichtsrechnungen, Notariatsurkunden vom
Mittelalter bis in die Neuzeit bearbeitet, stößt ständig auf Begriffe, die es
nachzuschlagen gilt. Denn schlimmer als einen Begriff nicht zu kennen, ist, mit
einer irrtümlich unterstellten Bedeutung zu arbeiten. Dazu hat Riepl zweifellos
ein hervorragendes Arbeitsmittel geliefert, das in handlicher Größe mit ins Archiv
genommen werden kann. Gut ist der zweispaltige Text zu lesen. Das Buch ist mit
24,80 Euro nicht billig, aber durchaus preiswert; vor allem wenn man rechnet,
daß man tatsächlich einige andere Bücher sparen kann. Für den Anfänger bis zum
fortgeschrittenen Familien- und Heimatforscher ein unentbehrliches
Nachschlagewerk."
(Zitat nachzulesen unter: http://www.genealogienetz.de/vereine/AG-Bavaria/riepl-rezension.pdf)
Reinhard Riepl: Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und
Österreich, 2. Auflage 2004, erschienen im Selbstverlag; Bestellungen über
R.Riepl@t-online.de mit dem Betreff "Bestellung Wörterbuch"; Preis:
24,80 EUR zuzüglich Versandkosten (2 EUR innerhalb Deutschlands, 4 EUR für
Land- bzw. 6 EUR für Luftpost innerhalb Europas)